Dokumentation der HfG Ulm Gebäude – der Band ‚einfach komplex’

Buchpräsentation am 12. Oktober 2018 um 19 Uhr im INTeF Darmstadt

„Die Hülle steht“ heißt es im Text des Max Bill Kataloges der Ausstellung 1959 in Leverkusen über die Gebäude der HfG Ulm. Tatsächlich war diese Architektur eine Hülle: für Ausbauten, für Ideen, für Entwürfe, für Menschen, die abseits der Konventionen an nützlichem Neuen arbeiteten, an Informationssystemen und Produktfamilien, Bauteilen und filmischen Reflexionen.

Der Bau selbst, in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem früheren Fort gelegen, das zeitweilig als KZ verwendet wurde, gehört zu den wichtigsten Bauten der Moderne nach dem Zweiten Weltkrieg. In der Anordnung der Bauten die Topographie des hügeligen Geländes aufnehmend und damit auf die ADGB-Schule 1930 in Bernau bei Berlin von Bills schweizerischem Landmann Hannes Meyer bezugnehmend, war die HfG Ulm in der Materialwahl frühes Beispiel dessen, was später als Brutalismus weltweit stilbildend wurde.

So erkannten die britischen Architekten Alison und Peter Smithson früh die Qualitäten von Bills architektonischem Hauptwerk, das noch immer durch seine durchdachte Einfachheit, die Offenlegung von Konstruktion und Funktionen begeistert. Trotz der Bedeutung und internationalen Rezeption, man denke etwa an Atelier 5 und die Berner Siedlung Halen, die japanischen Metabolisten oder Walter Schwagenscheidts Buchhändlerschule in Frankfurt, gab es bislang keine Baudokumentation.

Diese liegt nun vor, angefangen mit Otl Aichers Überlegung, das Fort Oberer Kuhberg im Sinne der ‚Schwerter zu Pflugscharen’ mit neuem schulischem Inhalt zu versehen, was auf vehemente Ablehnung Bills stieß, über die eigentliche Bauphase mit ihren vor Ort vorgenommenen Eingriffen bis in die Gegenwart detailliert von den HfG Ulm-Absolventen Daniel P. Meister und Dagmar Meister-Klaiber erzählt und bei Scheidegger und Spiess verlegt.

Das Institut für Neue Technische Form und der Deutsche Werkbund Hessen freuen sich, den Band während der Frankfurter Buchmesse 2018 am 12. Oktober um 19.00h mit den Autoren vorstellen zu können und hoffen auf zahlreiche Teilnahme.

Ort: Institut für Neue Technische Form (INTeF), Friedensplatz 11, 64283 Darmstadt, www.institut-fuer-neue-technische-form.de/

Anfahrt von Frankfurt mit ÖPNV: S-Bahn Linie S3 (fährt über Station Messe) oder mit RB ab Frankfurt Hbf nach Darmstadt Hbf, mit Straßenbahn und Bus bis Darmstadt Luisenplatz oder Schloss

Daniel P. Meister und Dagmar Meister-Klaiber (Autoren und Herausgeber): ‚einfach komplex – max bill und die architektur der hfg ulm’, Zürich, 1. Auflage 2018, 650 Seiten, 800 farbige und sw Abbildungen und Pläne, ISBN 978-3-85881-613-9, 140 Euro

Eine Exkursion zur HfG Ulm mit Führung durch die Gebäude und das HfG Archiv ist für das Frühjahr 2019 geplant. Termin etc. wird bekanntgegeben. Interessenten wenden sich bitte an Ursula Wenzel (ursulawenzel@t-online.de).

Isometrie der HfG Ulm (auf der Startseite): aus dem vorgestellten Band. Foto der Baustelle: Sisi von Schweinitz, 1954, HfG Archiv

Verfasser
Deutscher Werkbund Hessen e.V.

Rubrik
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