Von Mord und Totschlag keine Spur.

HOTEL EDEN 1919

Ausstellung mit zeithistorischen Bild- und Tondokumenten, Plänen, Modell, einer Videoinstallation der Straßenaktion „Vermessung Hotel Eden“ (1979/80) und einer Veranstaltung mit Lesung und Performance.

Am 06.Februar 2019 lud der Werkbund Sachsen-Anhalt zu einer besonderen Veranstaltung nach Dessau: Matthis Heinzmann und Joachim Krausse, Initiatoren des Projekts „Von Mord und Totschlag keine Spur. Hotel Eden 1919“, zeigten anlässlich des 100jährigen Gedenkens an die Ermordung Rosa Luxemburgs und Karl Liebknecht ihre Arbeit zu Ort und Erinnerung.

„[Dem] Wiederfinden des HOTEL EDEN als Schauplatz und Tatort widmet sich das Projekt „Von Mord und Totschlag keine Spur. HOTEL EDEN 1919“.

Nichts erinnert heute an das Berliner HOTEL EDEN, wo am 15. Januar 1919 Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht Opfer eines politischen Mordes wurden. Das folgenreiche Ereignis ist zwar immer wieder beschrieben und analysiert worden und ist in den Annalen der deutschen Geschichte festgehalten, aber der Ort des Geschehens ist im Laufe der Jahrzehnte immer unkenntlicher und ungreifbarer geworden. …so dass es einer Anstrengung bedarf, das HOTEL EDEN mit seiner Adresse „Alter Kurfürstendamm 246 – 247“ im Areal zwischen Gedächtniskirche und Zoo wiederzufinden.

Das Freilegen der räumlichen Dimensionen des verschwundenen Hotels eröffnet auch Perspektiven auf das Geschehen, das sich auf den Wegen zum und vom HOTEL EDEN und in seinem Inneren abspielte: hier, in der Beletage war die Kommandozentrale des konterrevolutionären Freikorps, hier wurde rekrutiert, das Mordkomplott geplant, die Opfer hierhin verschleppt und umgebracht. Das HOTEL EDEN wurde zum Ausgangspunkt einer blutigen Entwicklung in der neuen Weimarer Republik.

Der Auslöschung aller Spuren am Ort setzt das Projekt „Von Mord und Totschlag keine Spur. HOTEL EDEN 1919“ eine Erinnerungsarbeit entgegen. Sie eignet sich dazu, das Vorstellungsvermögen zu schärfen und zu erweitern, den Schauplatz und Tatort dem kollektiven Bewusstsein zurückzugeben.“

Projektleitung: Matthis Heinzmann,

Mitarbeit: Joachim Krausse, Manja Ebert, Stefan Wipplinger, Johannes Plank, Robert Patz, Vincent-Kaya Möller, Fritzie Benesch, Gia Janezashvili

Verfasser
Deutscher Werkbund Sachsen-Anhalt e.V.

Rubrik
Veranstaltungen