Werkraum mal anders

Der Deutsche Werkbund Nord stellt sich vor

Traditionell stellen sich bei uns neue Mitglieder mit einem „Werkraum“ vor, laden ein und öffnen Werkstatt, Atelier oder Studio. Bei unserem neuen Mitglied Christian Fahlke (Fahlke&Dettmer | Licht in der Architektur) war das anders: der 1.Vorsitzende Franz Betz nutzte am 18.November 2015 den Abend, um den Werkbund Nord vorzustellen und mit den Gästen vor Ort zu diskutieren. Wer ist der Deutsche Werkbund und was „nützt“ er?

Wir leben mit dem Schatten einer großen Tradition: Bauhaus, „Die Form“, Werkbundsiedlungen. Damit hat der Werkbund Bekanntheit erlangt. Aber ist es heute überhaupt noch möglich, in dieser Form Einfluss zu nehmen? Mal am Beispiel der Werkbundsiedlungen gedacht – einen solchen Einfluss auf das Baugeschehen auszuüben?
Diese und andere Punkte wurden im konstruktiven Gespräch zwischen Franz Betz, Christian Fahlke und den Gästen erörtert.

Das Fazit des Abends? Positiv! Unsere Mitglieder und Gäste schätzen am Werkbund, dass er interdisziplinär, gemeinnützig und unabhängig ist, und dass er ein Forum bietet, indem sich Wirtschaft und Gestaltung zum konstruktiven Diskurs treffen.

Ein Ziel, das schon die Gründer im Auge hatten, die qualitätvolle Gestaltung einer humanen Umwelt, treibt viele Mitglieder auch heute um.
Also: Wir sind Ansicht, dass es den Werkbund geben soll, dass er wichtig ist und das sein Einfluss wieder wachsen sollte. In unserer postindustriellen, digitalen Gesellschaft sind die Herausforderungen noch größer geworden; denkt man allein an die Dominanz der absatzorientierten – statt gebrauchsorientierten – Qualitäten bei Produkten.
Überproduktion, Klimawandel, kulturelle Notlage – es gibt genug Themen für uns. Der Werkbund braucht und brauchte immer Idealisten. Menschen mit Visionen, Know-how und Projekten, um der „Übermacht“ von Konsum und Ökonomie etwas entgegenzusetzen.
Es ist heute umso wichtiger, Ideen zu haben, zusammen etwas zu bewegen, sich auszutauschen. Wir wollen politisch sein, engagiert sein, eine Stimme haben und handeln. Wir brauchen Macher! Interessante Treiber einer verantwortungsvollen und kreativen Zukunft. Nur so können wir unseren Werkbund aktivieren und darum freuen wir uns, dass seit diesem Abend einer mehr an Bord ist – Willkommen, Christian Fahlke!

Verfasser
Deutscher Werkbund Nord e.V.

Rubrik
Berichte