Prof. Dr. Susanne Liebmann-Wurmer studierte Malerei und Kunsterziehung an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg und Psychologie an der Universität Erlangen-Nürnberg. Sie arbeitete als Kunsterzieherin, Schulpsychologin und Seminarlehrerin an Gymnasien und lehrte Kunst und Kunstdidaktik an den Universitäten Würzburg, Bamberg und Erlangen-Nürnberg. Im Jahr 2000 wurde sie mit einer Dissertation zum Thema Der Mensch im Spiegel seiner Gestaltung promoviert, die auf der Basis einer zehnjährigen Längsschnittstudie entstand. Seit 2008 ist Susanne Liebmann-Wurmer die Inhaberin des Lehrstuhls für Kunstpädagogik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Von 2010 bis 2014 leitete sie das interdisziplinäre Verbundforschungsprojekt Zur Bedeutung des Schreibens und kreativen Gestaltens für die Entwicklung des Menschen. Im Zentrum ihrer Forschung und Lehre stehen künstlerisch-ästhetische Gestaltungsprozesse, Zusammenhänge zwischen künstlerisch-ästhetischem Handeln und persönlicher Entwicklung sowie interdisziplinäre und interkulturelle Projekte.

Bedeutung künstlerisch kreativer Aktivitäten für den Menschen

Beim künstlerisch kreativen Gestalten nimmt der Mensch die Dinge selbst in die Hand – durchaus im doppelten Sinn des Wortes. Das gestaltende Handeln reflektiert auf verschiedenen Ebenen das Verhalten und Erleben der gestaltenden Person. In künstlerisch kreativen Aktivitäten kann Vergangenes neu erlebt, in sinnhaftem Zusammenhang verarbeitet, gestaltet und in die Gegenwart integriert werden; Mögliches wird entworfen und erprobt, Neues entwickelt und erfunden. Willkommene wie auch störende Gegebenheiten und Zufälle formen den Entwicklungsprozess mit und bilden oft ein herausforderndes Gegenüber.

Aus der Perspektive künstlerischer Bildungskonzepte eröffnen künstlerisch kreative Aktivitäten damit einen experimentellen ästhetischen Erfahrungs- und Handlungsraum, der Ressourcen und Qualitäten fördert, die sich sowohl in der künstlerischen Arbeit als auch in anderen Berufs- und Lebensbereichen positiv und tiefgreifend auswirken können.

Voraussetzung ist genügend freier Handlungsspielraum.