Michael Richter war nach Abschluss seines Studiums Lehramt an Hauptschulen an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) von 1994 bis 2004 Klassenleiter an der staatlich anerkannten Grund- und Mittelschule Liebfrauenhaus Herzogenaurach, die er seit 2004 leitet. Die Schwerpunkte seiner schulischen Arbeit liegen in der Entwicklung eines Schulkonzepts und dessen Weiterentwicklung seit 2008 sowie in der Schul- und Unterrichtsentwicklung (Jahrgangsmischung, offene Lernformen, Inklusion, Schulkultur, Schulpastoral, gebundener Ganztag). 1992 – 2004 war er als Vorstandsmitglied der Initiative Praktisches Lernen Bayern e. V. verantwortlich für Projektförderung und Schülerfirmenförderung in Kooperation mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, 1999 – 2006: Moderator für Unterrichtsentwicklung und Referent für Fortbildungen (Schwerpunkte: Schulentwicklung, Unterrichtsentwicklung, Notwendigkeit einer „neuen Lernkultur“, „gesunder“ Umgang mit Veränderungen, Projektmanagement und Konferenzgestaltung). Seit 2012 ist er Teamsprecher im Rahmen der externen Evaluation Bayern, Fortbildungsreferent für künftige Führungskräfte und neu ernannte Schulleitungen und ist in der Moderation von Schulentwicklungsprozessen tätig.

Am Beispiel der Schul- und Unterrichtskultur der privaten Grund- und Mittelschule Herzogenaurach werden zentrale Bausteine einer sich „in Bewegung befindlichen“ Schule vorgestellt. Nach der Genehmigung unseres neuen Schulkonzepts 2009 machten wir uns daran, zu den Eckpfeilern unseres Konzepts auch die passenden konkreten Umsetzungen zu entwickeln und verbindlich einzuführen. Grundlegend für unsere Arbeit ist die Tatsache, dass wir als staatlich anerkannte Grund- und Mittelschule nach den amtlichen Lehrplänen und Stundentafeln unterrichten und Noten erteilen. Ideen und Konzeptbausteine ließen sich also jederzeit auch in anderen Schulen umsetzen.

Ausgangspunkt und Basis für unsere Konzeption und die daraus entstandene Schul- und Unterrichtsentwicklung ist unser (erweitertes) Verständnis des Lernens, also

  • Lernen… Wissen zu erwerben
  • Lernen… zu handeln
  • Lernen… zusammen zu leben.

Es geht uns darum, den Lernbegriff umfassender zu verstehen und zusätzliche Schwerpunkte zu setzen. Die Zielsetzung „Lernen… Wissen zu erwerben“ drückt ein aktives Lernverständnis aus. Entsprechend bemühen wir uns um Unterrichtsformen, die dies unterstützen. Wenn wir es als Schule ernst meinen mit der Zielsetzung, dass „Lernen… zu handeln“  und  „Lernen… zusammen zu leben“ wichtige Bestandteile des Lernens sein sollen, so brauchen wir gerade in diesen Bereichen Möglichkeiten, in denen unsere Schüler dies praktisch erfahren und umsetzen können. Wie wir dies umsetzen, welche Bausteine und Strukturen wir entwickelt haben und wohin die Reise (nicht nur an unserer Schule) gehen könnte, sind Inhalte dieses Kurzvortrags.