Nachruf Michael Andritzky

28.7.1940 - 25.12.2017

Soziologe, Journalist, Ausstellungs- und Filmemacher

 

Wie kaum ein anderer prägte Michael Andritzky die Werkbundarbeit über fast 50 Jahre.

1969 in den Werkbund berufen, war er ihm bereits von Jugend an verbunden über seinen Vater, Dr. Christoph Andritzky, der die Geschäfte des Werkbunds geführt hatte.

Nach dem Studium der Sozialwissenschaften war Michael Andritzky von 1971-1983 Generalsekretär des Deutschen Werkbunds e.V. in Darmstadt; eine aktive und fruchtbare Zeit, geprägt von zahlreichen Veranstaltungen, Publikationen, Ausstellungen und Filmen. Beispiele sind die Tagungen „Verkehr in der Stadt“, Freiburg 1972, die Darmstädter Werkbundgespräche von 1977-1982, die Veröffentlichung „Lernbereich Wohnen“ 1979 sowie die Ausstellung „z.B. Stühle“ mit Katalogbuch 1982-83.

Von 1987-2012 war Michael Andritzky ehrenamtliches Vorstandsmitglied des Deutschen Werkbunds Baden-Württemberg. Neben legendären Jahrestagungen, wie „Mutmaßungen über die Zukunft. Orientierung ins nächste Jahrtausend“, Schwetzingen 1997 und dem Werkbundtag 2000 in Karlsruhe „Von Menschen und Dingen. Eine wissenschaftliche Revue“, initiierte er von 1992-2001 monatliche jour-fixe zu unterschiedlichen Themen sowie Ausstellungen mit überregionaler Ausstrahlung wie „OIKOS von der Feuerstelle zur Mikowelle“ 1992-93, „Wieviel Wärme braucht der Mensch?“ 1995 und „baumstark. Wald-Holz-Kultur“ 2001.

Mit großer Überzeugungskraft und Leidenschaft erprobte Michael Andritzky interdisziplinäre Arbeitsformen für die Kulturvermittlung und entwickelte Formate für Ausstellungen, Filme, Publikationen, Tagungen und Kongresse im Grenzbereich zwischen Hoch- und Alltagskultur.

1997 erfolgte auf seine Idee und Initiative die Einrichtung der BauWohnberatung Karlsruhe, die als Ausgründung des Werkbunds Baden-Württemberg seitdem erfolgreich überregional tätig ist und deren Projekte er mit großem Engagement begleitete und mit Veranstaltungen und Büchern wie z.B. „Neues Wohnen fürs Alter. Was geht und wie es geht“ unterstützte.

Michael Andritzkys Tod ist ein großer Verlust für den Deutschen Werkbund. Mitglieder und Vorstand werden ihm in Dankbarkeit, Freundschaft und Anerkennung zugeneigt bleiben und ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

 

Erinnerungsfeier

Freitag, 9. Februar 2018

14 Uhr

International Department des KIT

Schlossplatz 19, 76131 Karlsruhe

 

Nachruf Micheal Andritzky von Prof. Roland Günter

Nachruf Michael Andritzky von Jochen Rahe

Verfasser
Deutscher Werkbund Baden-Württemberg e.V.

Rubrik
Mitteilungen