Was hat der Deutsche Werkbund mit der Initiative World Design Capital FrankfurtRheinMain 2026 zu tun?

Ein Beitrag von Sibylle v. Roesgen DWB RLP für den Dachverband Deutscher Werkbund e.V.

Rückblick: https://www.deutscher-werkbund.de/initiative-des-werkbunds-rheinland-pfalz-erfolgreich

Seit wenigen Tagen ist bekannt:
FrankfurtRheinMain hat mit dem Claim „Design for Democracy. Atmospheres for a better life“ den Titel World Design Capital 2026 gewonnen und sich gegen den anderen Finalisten, Riad, Saudi-Arabien, durchgesetzt.

Wir gratulieren allen an diesem großartigen Erfolg Beteiligten, vor allem der Stadt Frankfurt und dem Leiter des Projektbüros, dem Direktor des Museum Angewandte Kunst, Prof. Matthias Wagner K, der zusammen mit seinem Team und vielen anderen Akteur:innen die Vision Design for Democracy. Atmospheres for a better life entworfen und vielfältig entwickelt hat.

Eine ganze, Bundesländer übergreifende Region hat sich auf den Weg gemacht, Zukunft gemeinsam zu gestalten. Dass dies gelungen ist, zeugt nicht zuletzt von der Kraft der Vision, des internationalen Renommees des Titels World Design Capital und der hervorragenden Netzwerkarbeit des Frankfurter Projektbüros.

Aber was hat der Deutsche Werkbund damit zu tun?
Der Deutschen Werkbund ist nicht nur Teil dieses Netzwerks. Ihm und seinen Zweigen kommt eine wichtige, wenngleich auch nicht immer offensichtliche Rolle zu.

Wie alles begann:
Entscheidend war die Initiative der Werkbundakademie Darmstadt e.V., die spätestens seit 2018 mit Ideen und Aktionen die Bewerbung in FrankfurtRheinMain angestoßen und unermüdlich befeuert hat. Sie bildete ein Netzwerk von Unterstützenden und Befürwortenden, nahm Kontakt mit den politischen Entscheidungsträgern auf und lieferte inhaltliche Bausteine für die Bewerbung … und hatte Erfolg! Ihr ist es zu danken, dass die Stadt Frankfurt schließlich die Idee aufgriff und sich mit großem finanziellen und personellem Aufwand 2020 das Thema zu eigen machte.

Es ist Fakt:
Ohne das Engagement der Werkbundakademie Darmstadt e.V. gäbe es keinen Titel 2026.

Wie es weiter ging:
Nachdem wiederum der Deutsche Werkbund Rheinland-Pfalz auf die Aktivitäten der Werkbundakademie aufmerksam wurde, waren es diese beiden Vereine, die den Dachverband DWB mobilisierten. Hier erkannte man, dass World Design Capital FrankfurtRheinMain 2026 eine Größenordnung hat, wie sie in der gesamten Werkbundarbeit in den letzten Jahren nicht erreicht wurde.

Einen ersten groß angelegten Workshop veranstaltete die Werkbundakademie im November 2021, noch vor der Veröffentlichung des Claims „Design for Democracy. Atmospheres for a better life“. Unter dem Titel „Einladung Zukunfts-WerkBUNDstatt“ im Literaturhaus Darmstadt wurden Beiträge und Projektideen aus der Werkbundfamilie und anderen Kreisen diskutiert und in verschiedenen Medien dokumentiert. Eine zweite Zukunfts-WerkBUNDstatt II – Darmstadt und der Werkbund auf dem Weg zur Weltdesignhauptstadt FrankfurtRheinMain 2026“ folgte im November 2022
www.wba-darmstadt.de/aktivitaeten/projekte/weltdesignhauptstadt-frankfurt-rheinmain/zukunfts-werkbundstatt-2022

Das Projekt World Design Capital FrankfurtRheinMain 2026 wird nicht nur ideell, sondern auch tatkräftig sowohl von der Werkbundakademie Darmstadt als auch
vom Deutschen Werkbund Hessen, der Partner von „New European Bauhaus“ ist, dem Deutschen Werkbund Rheinland-Pfalz, der der Initiative in Frankfurt die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz zugeführt, hat bespielt. Von letzterem und dem Dachverband Deutscher Werkbund e.V. gingen außerdem wichtige Impulse für die Aufnahme von Themen wie „Johannes Gutenberg und die Demokratisierung des Wissens“ aus, Anregungen zur Aufnahme von innovativen Biotechnologie-Themen und die Kooperation mit der Hochschule Mainz. Der Deutsche Werkbund Rheinland-Pfalz vereint viele Kreativschaffende und ist in die Konzeption und Koordination des Mainzer Beitrags an der Schnittstelle zur Projektleitung in Frankfurt eingebunden.

Wo wir sind:
Erst recht in der Summe darf der Deutsche Werkbund für sich beanspruchen, maßgeblich zum Erfolg von World Design Capital FrankfurtRheinMain 2026 beigetragen zu haben.

Auch der Werkbundtag vom 6. bis 8. Oktober 2023, der dieses Jahr vom Deutschen Werkbund Bayern in München ausgerichtet wird, zahlt letztlich auf das inhaltliche Konto von World Design Capital FrankfurtRheinMain 2026 ein: Er widmet sich dem Thema »GEMEINSAM«. Untersucht wird das weite Feld von Formaten des Gemeinsamen, Beispiele kulturellen, performativen, aber auch des ökologischen, gemeinsamen Schaffens werden zur Diskussion gestellt. www.deutscher-werkbund.de/deutscher-werkbundtag-2023

Zudem bilden historische Bezüge zum Thema das Fundament für den Claim der Bewerbung der Projektleitung in Frankfurt. Der Deutsche Werkbund nimmt in der Bewerbung einen breiten Raum ein. Die „Moderne am Main“, die unter dem Namen „Das Neue Frankfurt“ zur Werkstatt moderner Gestaltung und eines neuen Gesellschaftsmodells wurde, steht mit dem Deutschen Werkbund personell und inhaltlich im Zusammenhang, der seinerseits bekanntlich eine enge Verbindung zum Bauhaus hatte. www.deutscher-werkbund.de/bauhaus-100-und-der-werkbund-nrw Auch Mitglieder des Deutschen Werkbunds, allen voran Dieter Rams nehmen in der Bewerbung einen breiten Raum ein.

Mit den Initiativen des Deutschen Werkbunds rund um die Bewerbung um den Titel World Design Capital FrankfurtRheinMain 2026 sehen wir uns nicht nur der großen Tradition verpflichtet, sondern füllen sie ein weiteres Mal mit neuem Leben.

Dies ist für die gesamte Werkbundfamilie Grund zum Feiern.

Was wir wollen:
Freuen wir uns auf die Teilhabe des Deutschen Werkbunds an der Programmentwicklung World Design Capital 2026!

Verfasser
Deutscher Werkbund dwb e.V.

Rubrik
Mitteilungen