Reportagen aus Museen, die keine waren
„Reportagen aus Museen, die keine waren“,
ein Projekt von Cornelia Munzinger-Brandt und David Brandt (Mitglied des Deutschen Werkbund Sachsen).
20 Fotofilme zeigen Begegnungen mit Menschen, die bis zur Wende in sächsischen Industriebetrieben gearbeitet haben und heute in demselben Berufsbild in Museen, Vereinen und Initiativen tätig sind. Sie schildern ihre persönlichen Erlebnisse und geben Einblick in die Transformationsprozesse, die ganze Regionen massiv erschüttert haben.
Die Protagonisten berichten von biographischen Brüchen und doppelter Transformation: In der Nachfolge der Wende haben sie den Verlust des Arbeitsplatzes durchlebt, Zerfall und Verfall großer Fabriken, Deindustrialisierung im großen Maßstab, sei es in der Braunkohle, in der Textilbranche oder in der Druckindustrie. Immer sind es Techniken und Betriebe, die über lange Zeiträume Städte, Orte und Familiengeschichten geprägt haben. Die Interviewpartner haben am Erhalt von Gebäuden oder Maschinen mitgewirkt und erzählen von aufkeimender Hoffnung, Wiedergewinnung von Achtung und Selbstachtung und Anerkennung der früher geleisteten Arbeit. Es geht um Vergangenheitsbewältigung, es geht aber auch um kulturelle Identität, um bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement und den Versuch, ein Stück Vergangenheit für die Zukunft festzuhalten. Damit zeichnen die Filme ein Bild einer Gesellschaft im Umbruch und wecken stellvertretend Verständnis für zahlreiche Menschen, die nicht nur Glück hatten.
Mehr Informationen können Sie auf die Website dieses Projektes finden.
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