Exkursion nach Esch: Kultur in Europas Hauptstadt 2022
Unter dem Motto „Remix!“ will die Industrieregion um Luxemburgs zweitgrößter Stadt in diesem Jahr unser Verständnis dafür verändern, was Transformation bedeutet. Kunst, Kultur, Natur, Wissenschaft und Technik sollen hier zusammenspielen. Eine kleine Delegation aus Mainz fand vor allem eines: Die faszinierenden temporären Werke eines Künstlerkollektivs, das die dystopische Architektur einer aufgelassenen Stahlschmelze mitten in Esch bespielt.
Der junge Mann am Informationsschalter des Kulturhauptstadt-Pavillons war selbst Freitag kurz vor Feierabend ausgesprochen eifrig darin, uns vier Besuchern das volle kulturelle Programm seiner Heimatstadt Esch-an-der-Alzette zu entfalten. Vor unserer Abreise aus Mainz, an den heimischen Rechnern, war es uns nicht gelungen, uns ein klares Bild von der Kulturhauptstadt 2022 zu verschaffen. Und auch der erste Rundgang durch die kleine, erkennbar schwerindustriell geprägte Stadt im Süden Luxemburgs, brachte keine wirklich neuen Erkenntnisse. Genau diesem Zweck dient ein Infopavillon, dachten wir uns, und baten den jungen Mann um Aufklärung, was konkret von der Einladung „Remix!“ in der Kulturhauptstadt 2022 zu erwarten ist.
Die überraschende Empfehlung, die ihm besonders am Herzen lag: Besucht zu allererst Metzeschmelz, das Areal des 1871 von Léon Metz gegründeten Industriestandortes von Esch-Schifflingen. Es zählt zwar nicht zum offiziellen Programm der Kulturhauptstadt (warum auch immer), aber es bietet Remix in Reinkultur. Das weitläufige Areal, mit Überresten der Schmelzanlage und gigantischen aufgelassenen Produktionshallen bildet den spektakulären Untergrund aus Beton und Stahl für die Arbeiten eines Künstlerkollektivs: „Cueva“ nennen sich die 34 Männer und Frauen, und sie haben Metzeschmelz zu einem atemberaubenden Parcours voller künstlerischen Entdeckungen gestaltet. Unbedingt hinfahren! Die Arbeiten sind bis 30. Oktober 2022 zu sehen. Hier nur eine kleine Auswahl:
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