Gottes-Häuser - Symposium zum Erhalt durch (Um)nutzung

vom 13.-14.9.2023 in Saarbrücken

Werkbund Saarland, Stiftung Baukultur Saar, BDA Saar Bund Deutscher Architektinnen und Architekten, Landesdenkmalamt Saarland und TU Darmstadt laden ein:

„Gottes-Häuser“ – Symposium vom 13.-14.9.2023 in Saarbrücken

Sakralbauten sind Orte der Erinnerung für Generationen. Sie sind Mittelpunkt und Wahrzeichen eines Ortes – allgemeine Orientierungs- und Identifikationspunkte, die räumlich im Ort und inhaltlich im Lebenslauf der Menschen verankert sind.

In einer heute zunehmend säkularen Welt zeichnet sich hier aber eine fast unaufhaltsame Entwicklung ab – immer weniger Gläubige und sich stetig verkleinernde Gemeinden benötigen auch weniger Kirchengebäude; Leerstand ist die Folge. Neben denkmalgeschützten Häusern, die seit Jahrhunderten das Gesicht unserer Städte prägen, gibt es auch viele Neubaukirchen der 60er und 70er Jahre, die nicht mehr ausgefüllt und ihrer ursprünglichen Nutzung gerecht werden können. Oft sind zudem gerade diese Inkunabeln bautechnische Ruinen. Manche der Gotteshäuser verfallen still, besonders wenn die Lage nicht optimal ist. Wenn auch für einige Kirchen zukunftsfähige Lösungen gefunden wurden, ist der Anteil der Bauten im Bezug auf den Gesamtbestand jedoch sehr gering.

Die zentrale Arbeitshypothese des Symposiums war, dass zukunftsfähige Strategien im Umgang mit Kirchenbauten geschaffen werden müssen. Das Symposium „Gottes-Häuser“ hat sich von dieser Hypothese ausgehend, gemeinsam mit den Kirchen, mit folgenden Fragen beschäftigen.

  • In welche Gebäudearten lässt sich der ursprünglich rein monofunktionale Typus des Kirchengebäudes wandeln?
  • Wie genau planen wir die zukünftige Nutzung eines Gotteshauses so, dass sich nicht erneut ein monofunktionales Gebäude ergibt, sondern ein multifunktionales, adaptierbares?
  • Wie kann die gemeinsame Verantwortung der Gesellschaft für eine architektonische, konzeptionelle und ökonomische Zukunft der Kirchengebäude bewusst gemacht werden?
  • Wie sehen die Prozesse aus, um die verschiedenen Interessengruppen aus einer Stadt- und Landgesellschaft an das Thema heranzuführen und gemeinsame Lösungen zu finden?
  • Welche Akteure müssen neben den betroffenen Kirchengemeinden gewonnen werden?

An dem Symposium nahmen ca. 200 Personen aus der gesamten Bundesrepublik teil. Breit gefächerte Vorträge und intensive, kontroverse Diskussionen zwischen Kulturschaffenden, Amtskirche und Gemeinden vor Ort prägten die Veranstaltung. Eine Veröffentlichung der Beiträge ist in Arbeit.

Das Symposium wurde von zwei Ausstellungen begleitet. Studierende der RPTU Kaiserslautern unter Prof. Dr. Matthias Schirren zeigten Architekturmodelle von Hans Herkommer, dem Architekten der Kirche St. Michael. Weiterhin wurden Pläne studentischer Entwürfe zur Umnutzung von Kirchen der HTW Saar unter Prof. Dr. Ullrich Pantle gezeigt.

 

Kirchen im Dorf lassen

 

Programm Symposium "Gotteshäuser"

Eine Veranstaltung der Stiftung Baukultur Saar, Werkbund Saarland, BDA Saar Bund Deutscher Architektinnen und Architekten, Landesdenkmalamt Saarland und der TU Darmstadt.

Verfasser
Deutscher Werkbund Saarland e.V.

Rubrik
Veranstaltungen