Karl Clauss Dietel – Nachruf

1934 – 2022

Foto: Maria Obenaus, 2017

 

Karl Clauss Dietel 1934 – 2022

Am 2. Januar 2022 ist Karl Clauss Dietel im Alter von 87 Jahren gestorben.
Sein über 60 Jahre andauerndes Schaffen umfasst die Gestaltung von Fahrzeugen, Maschinen, technischen Geräten, architekturbezogene Arbeiten, Raum- und Farbgestaltungen, Produktgrafik und visuelle Kommunikation.

Nach einer soliden Ausbildung in Sachsen im Bereich des Maschinen- und Fahrzeugbaus studierte er 1956 bis 1961 an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. In den 1960er Jahren widmete er sich zusammen mit seinem früheren Kommilitonen Lutz Rudolph der Gestaltung von aerodynamisch geformten Mittelklassewagen, LKW und Zweirädern der Marken MZ, Simson und Diamant. Es folgten erfolgreiche Entwicklungen von Schreibmaschinen, einer der ersten Kleinstrechner weltweit, die Bausteinserie der HELI-Radios, vielfältigste Gestaltungen der Lebens- und Arbeitswelt, baugebundene Kunst, Skulpturen im Stadtraum.

Anknüpfend an die Ideen von Werkbund und BAUHAUS vertrat er das „offene Prinzip“ mit Sichtbarkeit und Austauschbarkeit von Bauelementen, den verantwortungsvollen Einsatz von Ressourcen, Langlebigkeit, Zweckdienlichkeit, selbsterklärende Handhabbarkeit und „adelnde“ Alterung der gestalteten Objekte.

Als Hochschullehrer förderte er die Studierenden und Absolventen, als Vorsitzender des Verband Bildender Künstler der DDR in den Jahren 1988-90 vertrat er vehement freischaffende Kollegen. 2014 wurde er mit dem Designpreis der Bundesrepublik und in jüngster Zeit mit Ausstellungen und Publikationen geehrt.

Der Deutsche Werkbund Sachsen trauert um sein Ehrenmitglied.
Mit seinem Optimismus, Qualitätsanspruch und seinen Gestaltungsarbeiten wird Karl Clauss Dietel lebendig bleiben.

Für den Vorstand

Sonja Rossa-Banthien  und Ludger Kilian

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Verfasser
Deutscher Werkbund Sachsen e.V.

Rubrik
Aus den Medien