Julius Posener Preis 2024

Filmemacher Wim Wenders erhält Ehrung in Berlin

Der Deutsche Werkbund Berlin in Kooperation mit der Architektenkammer Berlin vergeben den Julius Posener Preis 2024 an Wim Wenders für seinen einzigartigen Beitrag zur Wahrnehmung und Vermittlung von Architektur und Stadträumen.

Die Jury begründete ihre Wahl damit, dass die Architektur in Wenders filmischem Schaffen oftmals selbst zur Akteurin werde: „Sie spielt mit: manchmal die Hauptrolle, manchmal eine Nebenrolle, manchmal als Statist. Architektur und Stadt sind in Wenders Filmen bewusst gewählte Orte für Begegnung und soziale Interaktion. (…) Wim Wenders versteht Architektur nicht nur als ästhetische Disziplin, sondern als Spiegel des Lebens. In seinen Filmen spürt er den subtilen Narrativen nach, die in den Mauern unserer Städte eingeschrieben sind. Er zeigt auf, wie Architektur unser Dasein formt, wie sie Erinnerungen speichert und Identität stiftet.“

Das Schaffen von Julius Posener (1904-1996) als Architekt, Architekturhistoriker, Kritiker, Autor, Hochschullehrer und Vorsitzender des Deutschen Werkbundes ist geprägt von einer grundsätzlichen Zuneigung zur Architektur, einem großen Interesse für die Wirkung, die sie auf den Menschen hat und für die Umstände ihres Entstehens. Seit 2016 vergibt der Berliner Werkbund die Auszeichnung an Persönlichkeiten, die durch Wort, Schrift und Bild im Geist von Julius Posener öffentlich wirken und dessen komplexe und humanistische Betrachtung der Architektur und der Stadt teilen. Die bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger waren Kenneth Frampton (2016), Jan Gehl (2018), Annemarie Jaeggi (2020) und Angelika Fitz (2022).

Mitglieder der Jury waren Katharina Benjamin (Kontextur), Jörg Gleiter (TU Berlin), Tim Heide (Deutscher Werkbund Berlin), Theresa Keilhacker (Architektenkammer Berlin), Doris Kleilein (jovis Verlag), Jan R. Krause (Deutscher Werkbund), Riklef Rambow (KIT), Katrin Voermanek (Deutscher Werkbund Berlin).

Wim Wenders © Peter Lindbergh

Wim Wenders (geb. 1945 in Düsseldorf) ist als wichtiger Protagonist des Neuen Deutschen Films der 1970er Jahre international bekannt geworden. Er gilt heute als einer der bedeutendsten Vertreter des Weltkinos der Gegenwart. Das Werk des Drehbuchautors, Regisseurs, Produzenten, Photographen und Buchautors um- fasst vielfach preisgekrönte Spiel- und Dokumentarfilme, weltweit präsentierte Photoausstellungen, sowie zahlreiche Bildbände, Filmbücher und Textsammlungen. Er lebt und arbeitet zusammen mit seiner Frau Donata Wenders in Berlin.

Verfasser
Deutscher Werkbund Berlin e.V.

Rubrik
Mitteilungen