Montagsrunde mit Wolfgang Ullrich

Montag 10. Februar 2020

In der Orangerie des Café Reitschule, Königinstr. 34, 80802 München

Wolfgang Ullrich hielt einen Vortrag zum Thema „Welche Zukunft hat die westliche Kunst? Gedanken zur Globalisierung“

„Die Globalisierung des Kunstbetriebs hat Folgen für den Kunstbegriff und, im weiteren, für den Charakter der Kunst selbst. So zeigt sich, dass das westlich-moderne Verständnis von Kunst, ja die Idee einer Kunstgeschichte sowie einer daraus abgeleiteten autonomen Kunst, lediglich einen Sonderfall darstellte.
In den meisten anderen Kulturen gibt es z.B. weder eine klare Trennung zwischen freier und angewandter Kunst noch eine zwischen ‚high‘ und ‚low‘. Der Vortrag beleuchtete, wie die Akteure des globalen Kunstmarkts Kategorien der Kunstbeurteilung relativieren, die von Theorie und Kritik zwar immer wieder infrage gestellt worden waren, sich aber dennoch lange Zeit gehalten hatten. Werden sie nun endgültig obsolet? Und wie sieht die Kunst aus, die dann entsteht?“

Wolfgang Ullrich, geb. 1967 in München, war von 2006 bis 2015 Professor für Kunstwissenschaft und Medientheorie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, bevor er sich nach Leipzig zurückzog, um als freier Autor und Kulturwissenschaftler zu leben.
In seinen Publikationen und Forschungen widmet er sich bildsoziologischen Themen, aber auch der Geschichte und Kritik des Kunstbegriffs.
So zählten zu seinen letzten Veröffentlichungen „Der kreative Mensch. Streit um eine Idee“, Salzburg 2016, „Wahre Meisterwerte. Stilkritik einer neuen Bekenntniskultur“, Berlin 2017 und „Selfies. Die Rückkehr des öffentlichen Lebens“, Berlin 2019.

Die Veranstaltung war eine Kooperation mit dem kunstclub 13.

Verfasser
Deutscher Werkbund Bayern e.V.

Rubrik
Mitteilungen