Bauhaus 100 und der Werkbund-NRW

Exkursionen und Dokumentationen zum Bauhaus-Jubiläum

von Lars Büttner

Im Rahmen des bundesweiten Jubiläumsjahres „Bauhaus100“ bringen sich in NRW unter anderem die Städte Hagen, Essen und Krefeld als „Dreiklang“ ein. Inhaltlicher Bezugspunkt ist die besondere Verbindung zu Karl-Ernst Osthaus und der Folkwangidee und ihren doch erstaunlich umfangreichen institutionellen und biografischen Beziehungen zum Bauhaus. Die vielfältigen und intensiven geschichtlichen Verknüpfungen zwischen dem Bauhaus und dem Deutschen Werkbund müssen an dieser Stelle vermutlich kaum mehr erklärt werden. Dass Gropius ohne die vorherige Förderung Osthaus vermutlich nie in die Position des Direktors des Bauhauses gekommen wäre, ist ebenfalls weitläufig bekannt. Kaum beachtet werden dagegen die intensiven Verbindungen zwischen den Werkbündlern – vor allem im Ruhrgebiet und im Rheinland und den Protagonisten des Bauhauses. So kann man durchaus behaupten, dass erst der Werkbundtag 1926 in Essen dem Neuen Bauen in Deutschland erst zum Durchbruch verholfen hat. Erst hier wurde beschlossen, dass eine Arbeitsgemeinschaft „Architektur“ – unter Leitung des damaligen Vorsitzenden Alfred Fischer-Essen gegründet wurde. Und vielleicht sind hier auch die Kontakte geknüpft worden, die Mies van der Rohes spätere Bautätigkeiten in Krefeld und Essen oder die Innengestaltung des Neubaus des Museum Folkwang durch das Bauhaus erklären. Letzterer vermutlich sogar der größte Einzelauftrag der Bauhauswerkstätten. Genauso wurden nach 1926 mit Burchartz, Graeff, Pfeiffer-Wathenphul und Willers eine ganze Reihe Menschen aus dem Umkreis des Bauhauses von Alfred Fischer an die Folkwangschule für Gestaltung berufen.

Um die besondere Bedeutung des Werkbundes für die Geschichte und Entwicklung des Bauhauses noch einmal ausreichend zu beleuchten, steht als Plattform das Portal www.architektur-ruhr.de  zur Verfügung. Dieses ist vor einigen Jahren aus einem Projekt zur Dokumentation der (Werkbund-)Architektur des Ruhrgebietes entstanden. Diese räumliche Einschränkung soll zukünftig nur für die Architekturdatenbank gelten. Alle weiteren Elemente (Blogbeiträge, Terminkalender, geschichtlichen Beschreibungen, Aktionen usw.) sind ausdrücklich für ganz Nordrhein-Westfalen ausgelegt. Inhaltlich soll mit dieser Seite auch ein Brückenschlag von der Vergangenheit in die Gegenwart und Zukunft der Gestaltung und damit verbundenen Kommunikation geschaffen werden. Die entsprechenden Themenbereiche werden zeitnah vorgestellt. Alle Mitglieder sind hiermit herzlich eingeladen, ihre Sicht auf den Themenkreis Bauhaus und Werkbund in Form von Beiträgen darzustellen. Gleiches gilt für die schon erwähnte Architekturdatenbank des Ruhrgebietes. Für weitere administrative und organisatorische Informationen steht das Mitglied Lars Büttner unter buettner@architektur-ruhr.de zur Verfügung.

Die EMG – Essen Marketing GmbH bietet in Kooperation mit dem Ruhr Museum zu diesen Themenbereichen auch mehrere Exkursionsformate an, die natürlich auch den Mitgliedern offensteht. Unter anderem sind dies mehrere Termine auf der „Route der Moderne“ in Essen und mehrere Exkursionstermine von Essen nach Hagen und Krefeld zur Geschichte der der Verbindung zwischen Osthaus, Werkbund und Bauhaus. Informationen finden sich unter www.visitessen.de/bauhaus100

Verfasser
Deutscher Werkbund nordrhein-westfalen e.V.

Rubrik
Mitteilungen