Hans Hollein

DWB Nord - Ehrenmitglied Hans Hollein gestorben

Er begann mit der Gestaltung von Ladenlokalen in seiner Vaterstadt Wien und machte sich seinen international renommierten Namen u.a. mit den Museumsbauten in Mönchengladbach und Frankfurt am Main. Der Entwurf eines ovalen Erweiterungsbaus des Wilhelm-Busch-Museums in Hannover wurde nicht realisiert.

Hans Hollein begriff Architektur als künstlerische Ausdrucksform, der Kunst war er so verbunden, dass er 1972 den Auftritt seines Heimatlandes bei der Biennale in Venedig kuratierte!

Hollein wehrte sich gegen den reinen Funktionalismus, provozierte gelegentlich mit postmoderner Attitüde, verstand aber seine Entwürfe, seine Lehrtätigkeit und sein Bauen als Beteiligung am Diskurs verantwortlicher Gestaltung der Welt. 1985 wurde ihm der Pritzker Price verliehen.

Gerade weil sich Hollein der Strenge der Bauhausnachfolge verweigerte und Vorschläge für eine neue Ästhetik seiner und unserer Gegenwart im späten 20. und frühen 21. Jahrhundert formulierte, war ihm die Auszeichnung der Ehrenmitgliedschaft beim Deutschen Werkbund Nord wichtig. Diese selten vergebene Anerkennung, verliehen 2004 im hannoverschen Rathaus, dokumentierte zugleich das Interesse und die Bereitschaft des DWB Nord, es mit der Provokation Zukunft aufzunehmen.

Stephan Lohr

 

Das Museum Abteiberg in Mönchengladbach, selbst ein programmatischer Hollein-Bau, zeigt bis zum 28. September 2014 die Ausstellung „Hans Hollein: Alles ist Architektur“.

Verfasser
Deutscher Werkbund Nord e.V.

Rubrik
Mitteilungen