Kein Aus nach dem Schlussverkauf

­ Ideenwettbewerb zur Umnutzung eines Karstadtgebäudes jetzt im KAZimKuba zu sehen

Alles kann – nur kein Abriss. Das ist das Motto des interdisziplinären Wettbewerbs zur Ideenfindung, den der Werkbund Nord zusammen mit dem Bund Deutscher Baumeister BDB und dem bund deutscher innenarchitektinnen und innenarchitekten bdia 2024 ausgelobt hat.

Jetzt ist der Wettbewerb im Kasseler Architekturzentrum im Kulturbahnhof zu sehen. Am 24. April um 19 Uhr geht’s los. Der Kasseler Architekt Andreas Wolf Schulze hat die Ausstellung nach Kassel geholt. „Alle sprechen von der Transformation der Innenstädte, von der Umnutzung der Warenhäuser, doch wie das aussehen kann, zeigen die über 90 Ideen für das Karstadtgebäude in Celle ganz eindrucksvoll“, so Andreas Wolf Schulze. „Celle“, so Schulze, „ist gerade überall und steht exemplarisch für alle Städte.“

Der vom Celler Oberbürgermeister angedachte Abriss des 1964 von Walter Brune mitten im Zentrum der Heidestadt geplanten Karstadt-Kaufhauses gab den Ausschlag für diesen Wettbewerb, bei dem sich drei Verbände zu einer Werkgemeinschaft zusammengeschlossen haben.

Über 90 Beiträge von internationalen Teams, von Kollektiven aus Architekt*innen, Designer*innen, Fotograf*innen, Theaterleuten, Handwerker*innen, Soziolog*innen, Politiker*innen, Pädagog*innen und vielen jungen Menschen aus allen Sparten von gestalterischen Berufen sind im Mai 2024 eingereicht und durch eine interdisziplinäre Jury ausgewählt worden. Das ist eine beeindruckende Resonanz. „Die Qualität der eingereichten Arbeiten ist eindrucksvoll“, so Architektin Susanne Witt vom BDB. „Die große Zahl von jungen beteiligten Gestalter*innen zeigt uns, dass dieses Wettbewerbsformat wegweisend und wichtig ist“, meint Innenarchitektin Annika Wagener vom bdia. „Die zukünftige Gestaltung der Innenstädte geht alle an“, so Ute Maasberg vom Werkbund Nord. „An jedem der gezeigten Wettbewerbsbeiträge waren Spezialisten beteiligt, zum Teil bundesweit anerkannte Fachleute.“ „Es ist ein großer Fundus, der auch als Grundlage für zukünftige Umbauplanungen für andere Städte dient, und auch Kassel braucht Ideen“, meint Architekt Schulze.

Deshalb gibt es auch zwei große öffentliche Termine im Rahmen der Ausstellung:

Am 29.04. um 19 Uhr gibt es eine Podiumsdiskussion über generelle Haltung im Bauen mit Bestand und die Umbaupotenziale der Kasseler Innenstadt mit Bezirksdenkmalpfleger Dr. Malte Nettekoven, Geschäftsführer der GWG Uwe Gabriel und Architektin Karin Kellner vom Werkbund Nord, moderiert von Andreas Wolf Schulze (KAZimKUBA) und Prof. Alexander Reichel (BDA Gruppe Kassel).

Am 6. Mai ab 19 Uhr geht es darum, wie interdisziplinäre Wettbewerbe und Beteiligungsverfahren die Chance für junge Gestalter*innen erhöhen, sich stärker am Architekturgeschehen zu beteiligen und wie wichtig trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten Werkgemeinschaften sind. Dazu berichtet Vorstand Markus Sowa von der Kooperativen Großstadt eg aus München von ihren erfolgreich durchgeführten Wettbewerbsverfahren. Es diskutieren die Architektinnen Prof. Marie-Therese Harnoncourt von der Uni Kassel mit Prof. Cilia Tova von der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) in Gießen. Mit dabei ist auch das Gewinner-Team des Ideenwettbewerbs aus dem Fachbereich Bauwesen der THM.

Eröffnung am 24.04. 2025 um 19 Uhr.

Weitere Termine
29.04. ab 19 Uhr – Diskussionsabend zu Bauen im Bestand
06.05. ab 19 Uhr – Diskussionsabend zu Wettbewerbe heute

Einladungsflyer

Ausstellungsdauer
25.04. bis 18.05.2025

Ort
Kasseler Architekturzentrum im Kulturbahnhof e.V., Rainer-Dierichs-Platz 1 – Querhalle (gegenüber Gleis 8), 34117 Kassel

Öffnungszeiten
Mi-Fr 17-20 Uhr
Sa-So 16-19 Uhr

Mehr Informationen unter wggw.info

Foto:
Neue Vielfalt. Der Publikumsliebling der Celler: Architekten und Landschaftsarchitekten Dipl.-Ing. Thomas Höxtermann, Dipl.-Ing. Benedict Hessling, Katharina Merzenich, Leona Schmidt, Ümmü Yalcin, Simon Busse, alle Nattler Architekten, Essen, mit Dipl.-Ing. Holger Hinz, Werner Sobek AG, Astrid Michaelis, Szenografie, Lars Breuer, Bildender Künstler, Dr. Hermann-Josef Terbroke (MdB), Politik und Alexander Schmitz, Szenografie

Impressionen vom Aufbau:

 

Verfasser
Deutscher Werkbund Nord e.V.

Rubrik
Aus den Medien