Der Werkbund reist nach Jütland!

Programm DWB Sachsen e.V. - 31. Mai bis 3. Juni 2018

Die diesjährige Werkbund-Exkursion führte in die Metropole Aarhus und an die Westküste von Jütland in Dänemark. Mit dem Programm RETHINK machte Aarhus als europäische Kulturhauptstadt 2017 auf sich aufmerksam. Viele Projekte, die zu diesem Anlass angeschoben wurden, waren inzwischen fertiggestellt. Ein guter Grund, sich auf die Reise in den Norden zu begeben.

Auf der Fahrt mit dem Reisebus nach Aaarhus war der erste Stopp neben einem Picknick mit ‚smørrebrød og øl’ in Vejle, einer Stadt, die sich mit ihrer Stadterweiterung zum Fjord hin entwickelt. Neben der Wohnanlage Bølgen von Henning Larsen fand eine Führung zum neu entstandenen Hafenareal – u.a. von Kristine Jensen gestaltet – statt. Das Mitte Juni eröffnete Hauptquartier mit Ausstellungshalle von KIRK Kapital A/S von Olafur Eliasson mit Lundgaard & Tranberg und Vogt Landschaftsarchitekten wurde uns vom Bauzaun aus erläutert. In Aarhus am Abend angekommen, logierten wir im Scandic Hotel von AART Architekten, die wir am dritten Exkursionstag noch im Büro besuchten sollten.

Am nächsten Tag ging es mit dem Reisebus nach Ebeltoft zu dem Textilunternehmer Kvadrat A/S. Neben spannenden Bezugsstoffen erwarteten uns ein wunderbarer Showroom und neu gestaltete Arbeits- und Aufenthaltsräume des Unternehmens. Der Landschaftsgarten um den Firmenkomplex wurde von Olafur Eliasson und Vogt Landschaftsarchitekten gestaltet. Zurück in Aarhus wurden wir durch den Festsaal, die Wandelhalle und das Amphitheater des Universitätscampus, gestaltet von Kay Fisker/C.F. Möller/Povl Stegmann, geführt. Im Aarhus Street Food Market fand dann die verdiente Mittagspause statt, ein lebendiger Ort mit vielen Angeboten von Speisen aus der ganzen Welt, den wir individuell auch an den Abenden in Aaarhus noch aufsuchten. Am Nachmittag besichtigen wir das Rathaus von Arne Jacobsen/Eric Möller, das ARoS Kunstmuseum von Schmidt/Hammer/Lassen mit dem Kunstprojekt von Olafur Eliasson, die Kunsthalle von Axel Hoeg-Hansen, die von C.F. Möller erweitert wurde. Der Abschluss des zweiten Exkursionstages bildet eine Führung im ehemaligen Güterbahnhof Godsbanen von Heinrich Wenn und den Umbauten von 3xNielsen. Zukünftig soll auf dem ehemaligen Gleisanlagen, die derzeit vom Institut X als alternativer Kreativstandort zwischengenutzt werden, die neue Architekturschule von Aarhus entstehen.

Am dritten Exkursionstag eroberten wir mit dem Fahrrad Aarhus Ø. Nach einer interessanten Einführung zu Stadtentwicklung im Dokk1, gebaut von Schmidt/Hammer/Lassen und Kristine Jensen, fuhren wir verschiedene Stationen entlang der neu geöffneten Hafenkante an – u.a. Salling-Turm von Dorte Mandrup, das noch im Bau befindliche Hafenbad und die Aarhus Wohnsiedlung von BIG/Gehl Architekten, das MIBPakhus von AART Architekten, die Isbjerget Wohnanlage von CEBRA/Julien de Smedt/Louis Paillard/SeArch und die Ligthhouse Wohnsiedlung von 3xNielsen/UN Studio/Gehl Architekten. Nach einer Stärkung bei ‚fish og ships’ im MIBPakhus besuchten wir das Büro von AART Architekten und konnten im neunten Stock über Aarhus Ø schauen. An der ‚Den Uendelige Bro’ von Johan Gjøde/Niels Bjørn Povlsgaard war der Sprung in’s kalte Meerwasser der Abschluss des Tages.

Auf der Rückreise nach Dresden besuchten wir an der Westküste von Jütland zwei neue, spektakuläre Informationszentren, die mit der Landschaft verbunden sind: das TIRPITZ Bunker Museum von BIG in Blavand und das Wattenmeer Zentrum von Dorte Mandrup in Ribe. Bei einem Stopp in Esbejerg hielten wir noch kurz an der neun Meter hohen Skulptur ‚Mennesket ved Havet’ von Svend Viig Hansen an.

Mit vielen starken Eindrücken von Architektur, Landschaftsarchitektur und Design unseres skandinavischen Nachbarn aufgeladen, stand nach der Werkbund-Exkursion 2018 fest: Jütland ist eine Reise wert und wir kommen wieder!

Ulrike Rothe

studio form+

© Norman Rembarz

© Norman Rembarz

© Christine Reich

Verfasser
Deutscher Werkbund Sachsen e.V.

Rubrik
Aus den Medien