Rückblick: Interriem – Exkursion des Werkbund Bayern zur Messestadt Riem
Am Donnerstag, den 28. November 2024 konnten wir im Rahmen der von Nina von der Recke und Martin Schnitzer organisierten Exkursion „Interriem“ in die Messestadt Riem vier interessante Projekt besichtigen: Die innovativen Wohnbauprojekte RIO, SAN RIEMO und WABENHAUS, sowie den KOPFBAU, ehemals Kassenhalle der Besuchertribüne des Flughafens, nun für kulturelle Zwecke zwischengenutzt.
Das RIO der Genossenschaften WOGENO (Genossenschaft für selbstverwaltetes, soziales und ökologisches Wohnen, gegründet 1993) und WAGNIS (gegründet 2000) ist ab dem 1. OG in Holzmassivbauweise errichtet (Architekten: LP 2-4 Zwingel Dilg Architekten, LP 5-8 und a+p Architekten; Außenanlagen: Grabner Huber Lipp Landschaftsarchitekten und Stadtplaner). Es zeichnet sich durch eine große Dachterrasse, einen dschungelartigen Garten und viele Gemeinschaftseinrichtungen aus.
Auf dem gleichen Baufeld entstand das SAN RIEMO (Architekten: ARGE Summacumfemmer mit Juliane Greb, Leipzig/Gent) der KOOPERATIVE GROSSSTADT, die dafür mehrfach ausgezeichnet wurde, zuletzt mit dem Bayerischen Architekturpreis 2024. Der Entwurf ist geprägt von der Idee eines „atmenden Hauses“ mit einfachen, aber überraschend flexibel organisierbaren Grundrissen.
Den Bewohner:innen der 175 Wohnungen der drei Genossenschaften steht eine besonders vielseitige Infrastruktur zur Verfügung mit gemeinschaftlichen und gewerblichen Angeboten wie Dachgarten, Repaircafé, Working Space, Veranstaltungs- und Gemeinschaftsräumen, Musikraum, Mobilitätszentrale und Ballettschule zur Verfügung.
Das WABENHAUS mit dem GARTENHAUS der WOGENO (Architekt: Peter Haimerl) wirkt dem ansonsten eher uniformen Charakter der Messestadt spektakulär entgegen. Im GARTENHAUS entstanden 4- bis 5-Zimmer-Familienwohnungen, im WABENHAUS überwiegend kleinere Wohneinheiten sowie ein „Cluster“ als Wohngemeinschaft mit insgesamt 11 Einzelzimmern und einer gemeinsamen Wohnküche. Eine der 2-Zimmer-Wohnungen sowie einen Gemeinschaftsraum konnten wir besichtigen.
Geführt wurden wir von Lena Skublics (Cohaus München GmbH, Bewohnerbeteiligung Neubauprojekte), Reem Almannai (Gründungsmitglied Kooperative Grossstadt) und Peter Haimerl (Peter Haimerl . Architektur).
Im KOPFBAU trafen wir schließlich den Künstler Michael Lapper, der sich mit dem Projekt „echt jetzt?“ am Beispiel der Messestadt Riem mit dem Thema Stadt und Gesellschaft auseinandersetzt und den KOPFBAU vor fünf Jahren aus seinem Dornröschenschlaf erweckte. Gemeinsam mit der Künstlerin Monika Humm präsentierte er in der Ausstellung „echt jetzt? Portfolio Neubaugebiet“ Bilder, Objekte und Installationen. Monika Humm zeigte im Inneren des Kopfbaus großformatige Gemälde, die sich mit Neubaugebieten und der Messestadt auseinandersetzen, während Michael Lappers raumgreifende Installation „mirbau’n“ im Außenbereich zu sehen war.
Vielen Dank an alle, die dabei waren und besonders an unsere Gastgeber:innen!
Fotos: Eva und Martin Schnitzer, Christian Schuberth
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