Rückblick: Montagsrunde als Ausflug zum NEBourhoods Pavillon in Neuperlach
Im Rahmen des Projektes New European Bauhaus der Stadt München und dem Motto Creating NEBourhoods Together ist auf dem Spielplatz innerhalb des Wohnrings in Neuperlach als konkretes Anschauungsbeispiel ein Pavillon mit besonderen, man kann sagen in mehrerer Hinsicht innovativen Eigenschaften zu besichtigen.
Dort drafen sich am 18.11. interessierte Mitglieder des Werkbunds mit dem Entwickler des Pavillons, Timo Weil. Nach einführenden Worten von Christian Schubert berichtete Timo Weil von seiner persönlichen Entwicklung, von der Idee zu diesem Projekt und der Umsetzung in einem dreijährigen Prozess.
Timo Weil hat sich früh für handwerkliche Techniken in der von diversen Handwerken geprägten dörflichen Umgebung interessiert und sich selbst darin ausprobiert. Im Laufe seines Designstudiums war ihm das Enwerfen von Sitzmöbeln irgendwann nicht mehr genug, und die aktuell drängenden Fragen nach Umwelt, Klima und Wohnungsnot verdichteten sich zu einer neuen persönlichen Herausforderung. Die Ziele waren von Beginn an hoch gesteckt. Ausgehend von einer quadratischen Zelle für den Wohnbedarf eines Paares, sollte diese horizontal und vertikal durch Addition bis hin zu eventuellen Raumstrukturen erweiterbar sein und dazu eine innovative Transportfähigkeit als konsequent zu Ende gedachte Flexibilität der Idee vom möglichen künfigen Wohnen. So wurde die modulare Maßlichkeit vom Ende her abgeleitet, von den Maßen des weltweit üblichen ISO-Transportcontainers. Doch nicht so, dass die Zellen wie im Tafelbau für den Transport in Einzelteile zerlegt werden, sondern die Zellen können bis auf das Containermaß zusammen gefaltet und am Bestimmungsort einfach wieder entfaltet werden, mit entsprechend enormem Zeit- und Kostenvorteil. Um Letzteres zum Funktionieren zu bringen hat Timo Weil einen wachsenden Stab von Technikern, Handwerkern und Fachfirmen um sich geschart, die mit neuartigen Verbindungselementen die Faltbarkeit, sowie die Stabilität der Einzelelemente, wie der gesamten Zellen durch langwierige Forschungsarbeit sicher stellten. Die Materialien der hybriden Konstruktion sind in erster Linie Holz und Holzwerkstoffe, dazu Lehm als Innenbekleidung, silikatbasierte Vakuumdämmung, innovative polimorphe Heizfolien, sowie ein geringer Teil an metallischen Aussteifungselementen. Am Schluss kam Timo Weil auf die hohen, internationalen Umweltstandarts, die das Modell erreicht, zu sprechen, und auf die Aussichten, sowie Kontakte zu einer industriellen Fertigung und möglichen seriellen- und realen Umsetzung. Dazu unsere Glückwünsche.
Seinen deftigen Abschluss fand diese Montagsrunde auf Vorschlag von Chritian Schubert im Gasthaus Hufnagel. So bleibt der Event in zwiefacher, guter Erinnerung.
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